Sonnenschutz aus der Eifel

19.03.2024

Sonnenschutz aus der Eifel

Spätestens seit sie Teil der französischen StellaGroup wurde, ist die DuoTherm Rolladen GmbH aus Nettersheim-Zingsheim vielen Fensterbauern ein Begriff – und das längst nicht mehr nur in Deutschland. Was 1998 als eine kleine Handelsvertretung begann, hat sich zu einem Pionier in puncto Rollladen und Sonnenschutz entwickelt. Und Gründer und Geschäftsführer André Barth hat noch so einiges vor.

Es war ein Wagnis: damals, als André Barth sich entschied, nicht mehr bloß Rollladen und Aufsatzkästen zu vertreiben, sondern einen eigenen Produktionsbetrieb aus der Taufe zu heben. Denn was er im Sinn hatte, ließ sich im Grunde noch nicht umsetzen. Sein Produkt war noch nicht marktreif – und DuoTherm darüber hinaus nicht in der Lage, es so zu produzieren, wie es dem Gründer vorschwebte. Die dafür notwendigen technischen Voraussetzungen waren schlichtweg nicht gegeben.

Barth hatte immer ein Ziel vor Augen: einen Rollladenkasten für den Neubau zu entwickeln, der sich leicht und unkompliziert „in einem Rutsch“ zusammen mit dem Fenster ins Mauerwerk einsetzen lässt. „Ein solches Produkt fehlte einfach auf dem Markt“, sagt der 57-Jährige im Rückblick. „Bis dato lief es so, dass zuerst ein Rollladenkasten vom Maurer eingebaut wurde. Anschließend setzte der Fensterbauer das Fenster darunter, das dann noch verputzt werden musste, ehe der Rollladenbauer schließlich den hoffentlich passgenauen Sonnenschutz einsetzen konnte.“ Vier Gewerke, die perfekt zusammenarbeiten mussten, um ein einwandfreies Ergebnis zu erzielen – was in der Praxis im ersten Anlauf so manches Mal scheiterte. Ein Neubaukasten, der zugleich mit dem Fenster und dem Sichtschutz eingesetzt werden konnte, versprach eine schnelle, kosteneffiziente und reibungslose Bauweise.

Verwurzelt in der Region
Barth, der aus der Eifel stammt, zog wieder in seine alte Heimat, um dort zunächst eine Handelsvertretung zu gründen. In den ersten Jahren vertrieb DuoTherm noch die Rollladenprodukte des Partnerunternehmens aus dem Sauerland. Doch bereits im Jahr 2000 entstand in Nettersheim-Zingsheim die eigene Produktionsstätte. Jetzt konnte das Unternehmen Rollladen und die entsprechenden Kästen selbst konfektionieren. DuoTherm wuchs: mehr Produktionsfläche, neue Büros, dann eine eigene Lackieranlage und größere Lager dahinter.

Das Ziel, den optimalen Rollladenkasten für den Neubau zu entwickeln, lag jedoch weiterhin in der Ferne. „Produktentwicklung kostet Geld, Kraft und Nerven“, erinnert sich der Firmengründer, dem es wichtig war, das Unternehmen zunächst auf eine gewisse Größe zu bringen, um es langfristig auf eine solide Basis zu stellen.

Die Kooperation mit einem Profilhersteller brachte schließlich den Durchbruch in der Produktentwicklung: Die bis dahin üblichen, mehr oder weniger lose aufliegenden Bodendeckel und Abrollprofile wurden ersetzt durch eine flexible Klipstechnik. Und nur kurz darauf brachte DuoTherm die zweite Generation seines „Flaggschiffs“ auf den Markt, wie das Unternehmen seinen Premium-Aufsatzkasten Thermo NB gern nennt.

Vom Produzenten zum Rundum-Service-Anbieter
Von da an ging es steil bergauf. Längst bietet DuoTherm neben den klassischen Rollladen aus Aluminium oder PVC auch Tuchverschattungen und Raffstores sowie natürlich passendes Zubehör. Die Produktion wurde massiv ausgebaut – ebenso das Geschäftsmodell. „Es genügte nicht mehr, nur zu produzieren und zu liefern, sagt DuoTherm-Vertriebsleiter Markus Bandt. Die Anforderungen an den Bau seien kontinuierlich gestiegen, und ebenso die Ansprüche von Bauunternehmen. Heute bietet DuoTherm ein Rundum-Sorglos-Paket: Die Beratung von Architektenbüros und Bauunternehmen gehört ebenso dazu wie die Erstellung von Zeichnungen, das Ausarbeiten von Ausschreibungen, die Begleitung bei der Erstmontage, Schulungsseminare, Beratung vor Ort an der Baustelle, bei der Konzeption von Marketingbroschüren und vieles mehr.

„Sollte im Nachgang einmal etwas nicht stimmen, haben wir eine Qualitätssicherung im Haus, die sich deutschlandweit um schnelle Hilfe vor Ort kümmert – auch dann, wenn wir nichts für den Fehler können.“ Zum Beispiel? Bandt überlegt nicht lange und lächelt: „Einmal funktionierten angeblich die von uns gelieferten Motoren nicht. Doch dass angeblich gleich alle nicht funktionieren sollten, hat uns stutzig gemacht. Nach kurzer Recherche vor Ort stellte sich dann heraus, dass der Strom auf der Baustelle abgestellt war.“

Einstieg in die StellaGroup
Sein Unternehmen sieht Gründer André Barth gut positioniert – und auch das Thema Nachfolge ist geregelt. Da seine beiden Töchter andere Wege eingeschlagen hatten und das Unternehmen nicht weiterführen würden, wurde DuoTherm über den kurzen Umweg einer Investorengruppe aus Hamburg schließlich Teil der französischen StellaGroup.

„Für DuoTherm war das ein Glücksfall“, erinnert sich Barth. „Im Verbund mit der StellaGroup spielen wir nun in einer anderen Liga. Wir profitieren in vielen verschiedenen Bereichen voneinander, zum Beispiel bei der Produktentwicklung und der Beschaffung. Und natürlich ist das Sortiment aufeinander abgestimmt, so dass wir in vielen Bereichen komplett auf Produkte der StellaGroup zurückgreifen können.“

Hürden und Herausforderungen
Doch trotz der guten Lage gebe es eine Reihe von Hürden. Lieferkettenengpässe seien zwar kein Thema mehr, sagt der Geschäftsführer – der Fachkräftemangel und gestiegene Kosten indes sehr wohl. Zudem spüre auch DuoTherm die aktuelle Flaute am Bau. Und von dem bürokratischen Aufwand, den Unternehmen mittlerweile zu stemmen hätten, wolle er gar nicht erst sprechen.

Nicht zu vergessen die internen Herausforderungen. 2018 übernahm DuoTherm die innoroll GmbH, 2022 folgte die Verschmelzung mit der Tenbrink Rollladen GmbH. Heute produziert DuoTherm mit mehr als 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an den Standorten Nettersheim-Zingsheim, Herborn und Ahaus. Nach dem jüngsten Zusammenschluss arbeitet man daran, die Produktpallette zu vereinheitlichen. Zudem wurde auf der Fensterbau Frontale jüngst ein Produktkonfigurator vorgestellt, der es unter anderem ermöglichen soll, Bestellvorgänge komplett online abzuwickeln.

Freude an der Arbeit? Die haben Barth und sein Team vor allem im Austausch mit den Kundinnen und Kunden. „Manchmal kostet das gerade am Anfang viel Zeit“, sagt er augenzwinkernd. „Doch je mehr Zeit wir uns nehmen, desto einfacher läuft es hinterher. Und das macht dann Spaß!“

 

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Blick auf den Firmensitz in Nettersheim-Zingsheim. Seit mehr als 20 Jahren ist DuoTherm Spezialist für Rollladen- und Sonnenschutzsysteme.

Den Zugang zu einigen Büros in der Verwaltung ließ André Barth in Erinnerung an seinen Heimatort Tondorf im Stil eines Eifeldorfs gestalten.

DuoTherm-Gründer und Geschäftsführer André Barth.

Ein DuoTherm-Mitarbeiter beim Zuschneiden von Rollladen. Passgenaue Lösungen zu bieten, ist seit jeher der Anspruch des Unternehmens.

Key-Account-Manager Michael Diwisch und Marketingexpertin Andrea Rau bei der Gestaltung einer technischen Kundenunterlage.

Blick auf den DuoTherm Standort Ahaus.